Geschlechtergerechte Sprache und mehrsprachige Kommunikation
Gibt es eine wirksame und dennoch inklusive Sprache, um Ihr Publikum anzusprechen?
Wenn wir kommunizieren, kann eine Botschaft je nach der Art und Weise, wie sie übermittelt wird, eine leicht unterschiedliche Bedeutung haben.
Aus diesem Grund ist die Übersetzung von Inhalten in einer geschlechtergerechten Sprache für immer mehr Unternehmen eine Selbstverständlichkeit. Für uns bei interlanguage haben Inklusivität und Geschlechtergleichstellung eine besondere Bedeutung, die sich sowohl in der Umsetzung der wichtigsten allgemein vereinbarten Leitlinien als auch (vor allem) in der Entwicklung spezifischer Strategien für unsere Kunden niederschlägt.
Die Übersetzung von Inhalten in gendergerechter Sprache hängt von einer Reihe von Faktoren ab: Es reicht nicht aus, allgemeine Regeln anzuwenden, sondern es müssen auch kontextbezogene Elemente wie die Zielsprache, die verwendeten Kommunikationskanäle, die Kommunikationsziele, die Empfänger der Botschaft, das Unternehmensimage und vieles mehr berücksichtigt werden.
Was ist gendergerechte Sprache
Gendergerecht zu kommunizieren bedeutet, eine Sprache zu verwenden, die frei von jeglicher Art von Diskriminierung, Vorurteilen oder Stereotypen in Wort, Ausdruck und Tonlage ist. Die Ungleichbehandlung der Geschlechter in der Sprache ist ein kontrovers diskutiertes Thema: Im Italienischen wie auch in anderen Sprachen wird häufig noch auf männliche Ausdrücke zurückgegriffen, um beispielsweise die Rolle einer Person zu bezeichnen. Heißt es der Handwerksmeister oder nicht auch die Handwerksmeisterin? Der Präsident oder die Präsidentin? Unter dem Gesichtspunkt der sprachlichen Inklusion ist es korrekt, das Femininum zu verwenden, wenn die angesprochene Person sich in diesem Geschlecht wiedererkennt und eine geschlechtsbezogene Spezifizierung ihrer beruflichen Rolle begrüßt, aber in der Realität wird dies nicht immer beachtet.
Geschlechtergerechte Sprache: einige Beispiele
Im Gegensatz zu einigen anderen Sprachen gibt es im Italienischen keine allgemein anerkannten sprachlichen Mittel, um das Geschlecht des Neutrums auszudrücken. Während einige Länder darüber nachdenken, ihren Wortschatz zu ändern / zu erweitern, um diese Lücke zu schließen (wie z. B. Schweden, das vor kurzem das Pronomen hen – diese Person – eingeführt hat, um ein unbestimmtes Geschlecht zu bezeichnen), ist das Italienische wie alle romanischen Sprachen geschlechtsspezifisch und muss allein mit männlichem und weiblichem Genus versuchen, genderneutral zu sein.
Die Diskriminierung im Zusammenhang mit einem Gesundheitszustand wird als Ableismus oder Disablismus bezeichnet (oder die Tendenz, einen gesunden Menschen gegenüber einem behinderten Menschen als positiver darzustellen). Ausdrücke wie „Person mit einer Behinderung“ sind dem „Träger/in einer Behinderung“ vorzuziehen. Es sollte vermieden werden, zu betonen, dass eine Person an einer bestimmten Krankheit leidet, Opfer eines Unfalls ist oder generell Pathologien zu pauschalisieren. Gleichzeitig sind auch Euphemismen zu vermeiden, die Fähigkeiten aberkennen. So wird z. B. die Verwendung von „taub“ anstelle von „schwerhörig“ bevorzugt, welches die mangelnde Fähigkeit der Person betont.
Die Lösung von interlanguage
Um bestimmte sprachliche „Lücken“ zu schließen, schlagen wir von interlanguage eine Reihe von Maßnahmen vor, die Diskriminierungen jeglicher Art vermindern oder ganz beseitigen. Wie lässt sich dies realisieren? In der italienischen Sprache (aber auch im Deutschen) wird der erweiterte maskuline Plural häufig verwendet, um beide Geschlechter zu bezeichnen: Wir sagen oft „i dottori“ („die Ärzte“), auch wenn es weibliche Mitglieder gibt, oder „gli italiani“ („die Italiener“), um die gesamte Bevölkerung des Landes zu bezeichnen. In diesen Situationen ziehen wir es vor, wann immer möglich, das Femininum vor das Maskulinum zu setzen („dottoresse e dottori“ – „Ärztinnen und Ärzte“) oder, noch besser, stereotype Ausdrücke ganz zu vermeiden (es ist z. B. korrekter, von „Gesundheitspersonal“ statt von „Ärzten und Krankenschwestern“ zu sprechen).
Wir bevorzugen Formulierungen wie: „Die Beschäftigten nahmen an einer Umfrage teil“ anstelle von „Die Mitarbeiter nahmen an einer Umfrage teil“, um Inklusion auch sprachlich deutlich zu machen.
Kürzlich wurde in Italien die Verwendung des Schwa (ǝ) angeregt, um ein unbestimmtes Geschlecht auszudrücken (oder in einigen Fällen auch das Sternchen oder das @), aber dieser Buchstabe hat mehrere Einschränkungen, insbesondere in der Sprache, da es sich um einen Laut handelt, der nur in bestimmten italienischen Dialekten wie Neapolitanisch und Piemontesisch vorkommt, und der phonetische Unterschied zwischen Singular und Plural minimal und damit schwer zu unterscheiden ist.
Die Übersetzung von Texten in gendergerechte Sprache ist ein Mehrwert: Wir bieten unser Fachwissen auch unseren Kunden an und tragen so zur Sensibilisierung für den Gebrauch von Sprache als Akt der sozialen Verantwortung bei. Die Inklusion in der Sprache ist wie die Sprache selbst: Sie entwickelt sich ständig weiter und ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, in der wir leben, und ein Faktor ihres Wandels. Dank der von uns regelmäßig absolvierten Weiter- und Fortbildungskurse sind wir in der Lage, je nach den Absichten des Kunden, seinen kulturellen Hintergründen, der anvisierten Zielgruppe, der Art des Textes und der unterschiedlichen Kommunikationskanäle die am besten geeigneten Sprachlösungen zu ermitteln.
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